Vor einigen Jahren, zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise in Deutschland, gründete Andreas Fellner gemeinsam mit dem Krefelder Flüchtlingsrat einen Chor. Eingeladen waren Geflüchtete und Menschen die schon in Deutschland lebten gleichermaßen. Sinn und Ziel war es, die Menschen, die nur aus anonymen Bildern den Nachrichten bekannt waren, auch persönlich kennenzulernen. Viele der damals neu nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge lebten unter unerfreulichen Umständen in Turnhallen. Einmal in der Woche boten der Flüchtlingsrat und Andreas Fellner so eine Beschäftigung und Abwechslung.
Eine besondere Herausforderung war, daß dieser Chor ohne Notenblätter auskommen musste. Viele Sängerinnen und Sänger konnten keine Noten lesen, oder waren des Lesens überhaupt nicht mächtig. Andreas Fellner schaffte es in kurzer Zeit mit Vorsingen, Humor und lockerer Atmosphäre trotzdem alle zum Singen zu bringen.
Deutsche Lieder, Österreichische Jodler, Arabische Popsongs und Kanons in vielen Sprachen wurden einstudiert und nach einigen Wochen gab es schon erste öffentliche Auftritte.
Auch wenn zwischenzeitlich die Sorge und Bedrückung der Teilnehmer immer wieder zu spüren war, gingen nach der Probe die Sänger immer in froher Stimmung auseinander. Der Krefelder Flüchtlingschor hat sein Ziel sehr schnell erreicht: Es sind viele Freundschaften entstanden, etliche Geflüchtete haben durch diese Kontakte ihre ersten Wohnungen, und einige von ihnen sogar Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Deutschland gefunden.